Pages

Thursday, August 13, 2020

Fertigung: Der Chiplet-Ansatz von AMD und Intel soll Standard werden - PC Games Hardware

canggihyangada.blogspot.com

Die Website Semiengineering, die sich ausführlich mit der Halbleiterindustrie beschäftigt, hat einen neuen Artikel veröffentlicht. In diesem wird die Zukunft von Chiplets beleuchtet und prognostiziert, dass diese in den kommenden Jahren eine deutlich höhere Verbreitung erreichen sollen.

Mehr Flexibilität, schnellere Entwicklungszeiten und Sicherheitsbedenken

Chiplets kennt man insbesondere von AMD, die diese in den Ryzen-Prozessoren schon seit 2017 einsetzen. Anstatt einen einzelnen, monolithischen Chip zu fertigen, setzt AMD auf aufgespaltene Chips, die auf einem Interposer untergebracht werden und durch zahlreiche Verbindungsleitungen kommunizieren.

Durch diesen Ansatz können Chips - wie im Falle von AMD CPU-Module mit jeweils acht Kernen - einfach öfter verbaut werden, um so die Gesamtleistung zu erhöhen. Zusätzlich erlaubt dieses Vorgehen die Verwendung unterschiedlicher Fertigungsprozesse und kleinerer Chips, was weitere Vorteile bringt.
Auch Intel arbeitet an Chiplets. Auch Intel arbeitet an Chiplets. Quelle: Intel Laut Semiengineering soll sich dieser Ansatz in Zukunft durchsetzen und dabei noch weitergedacht werden. Verwunderlich ist das nicht, denn auch Intel hat angekündigt in Zukunft auf Chiplets setzen zu wollen - und bei Nvidia und den unzähligen anderen, weniger bekannten Halbleiterunternehmen, dürfte es nicht anders sein.

Heutzutage werden meistens sogenannte IP-Cores erworben. Dabei handelt es sich um abgeschlossene Funktionseinheiten wie beispielsweise einen CPU-Kern oder einen Speichercontroller, die von Drittanbietern gekauft und dann als Teil eines großen Chips gefertigt werden. Laut Semiengineering könnte sich das aber in Zukunft ändern, sodass keine IP-Cores, sondern kleine Chiplets verkauft werden.

Beispiel für einen IP-Core: GDDR6-Speicher: Rambus ermöglicht 18 Gbps durch neuen PHY

Für dieses Vorgehen wird aber ein Standard-Interface notwendig, das die schnellen Übertragungsraten gewährleisten kann und eben nicht, wie momentan, bei jedem Hersteller wieder ein bisschen abweicht. Dadurch könnte dann eine freie Kombinierbarkeit erreicht werden, bei der sich ein Unternehmen einfach die verschiedenen Chips heraussucht, die für das Endprodukt am besten passen. Diese werden einzeln eingekauft, auf einem Interposer platziert und dann als fertiges Produkt wieder verkauft.
Bis zu neun einzelne Chiplets verbaut AMD derzeit in den Epyc-Prozessoren. Bis zu neun einzelne Chiplets verbaut AMD derzeit in den Epyc-Prozessoren. Quelle: AMD Ein Problem hierbei ist, dass die Chiplets dann natürlich nicht auf ebendiesen Einsatzzweck abgestimmt werden können - insbesondere bei der Kühlung muss man also aufpassen, nicht zu viele Wärmequellen zu nahe beieinander zu haben. Vorteile erwartet sich Semiengineering hingegen bei der Entwicklungszeit, da sich kleinere Chips schneller entwickeln lassen.

Muss man nur einen Teil des Gesamten neu entwickeln, kann das in kürzeren Entwicklungszeiten resultieren. Ein denkbares Beispiel dafür wäre beispielsweise AMDs Trennung von CPU- und I/O-Chip: Theoretisch könnte AMD jetzt einfach nur die CPU-Chips austauschen und so das Gesamtsystem beschleunigen, während man den alten I/O-Chip einfach weiterhin verwendet und somit dessen Entwicklungszeit einspart. Mit Hinblick auf die kürzlichen Big-Little-Bestrebungen von AMD und Intel wäre es sogar denkbar, unterschiedliche CPU-Chiplets im selben Produkt zu verbauen.

Auch spannend: So werden CPUs gefertigt: Intel gewährt seltenen Einblick in die EUV-Belichtung

Sollte die starke Verbreitung von Chiplets aber tatsächlich so kommen, wie Semiengineering sie prognostiziert, könnte es auch zusätzliche Bedenken zur Sicherheit geben. Bei bisherigen Ansätzen, wie eben dem von AMD, werden die Chiplets alle vom selben Unternehmen entwickelt. Dadurch gibt es kaum zusätzliche Angriffsmöglichkeiten gegenüber einem monolithischen Chip. Wenn Chiplets in Zukunft aber von den verschiedensten Unternehmen und Foundries kommen, dann könnte ein einziger Lieferant, beispielsweise mit einer eingebauten Spionage-Schaltung, das ganze System kompromittieren.

Quelle: Semiengineering

Reklame: Die besten CPUs für Spieler jetzt bei Alternate entdecken
Außerdem beliebt bei PCGH-Lesern: Intel 2020 Architecture Day 20TOP

Intel Architecture Day: Tiger Lake bekommt 10 nm Superfin-Technik

Intel hat die Informationen zum Architecture Day 2020 veröffentlicht.
[PLUS] Intel Core i7-10700K & Core i5-10400F im Test (1)

[PLUS] Intel Core i7-10700K & Core i5-10400F im Test

Wir haben das Eintreffen des 10700K und 10400F genutzt, um auch mit dem 10900K und 10600K weitere Tests zu erstellen - inklusive der Vorschau auf den neuen CPU-Parcours 2020/2021.
Intel Core i3-1115G4 gesichtet: Tiger Lake mit 3,0 GHz Basistakt (1)

Intel Core i3-1115G4 gesichtet: Tiger Lake mit 3,0 GHz Basistakt

Intels Core i3-1115G4 (Tiger Lake) wurde in den SiSoftware-Datenbanken gesichtet. Der Basistakt ist mit 3,0 GHz überraschend hoch.

02:34
Zen: AMD zeigt die Fertigung von Ryzen & Co. im Video

[PLUS] GPUs, CPUs und RAM: Taktraten und ihre Grenzen [PLUS] GPUs, CPUs und RAM: Taktraten und ihre Grenzen PCGH Plus: Der Takt von CPUs und GPUs liegt weit auseinander und mit jeder neuen Architektur und Fertigung ändern sich die Verhältnisse. Wir erklären, woran das liegt. Der Artikel stammt aus PC Games Hardware 07/2020.
mehr ...
zum Artikel

(*) Affiliate-Links haben wir mit einem Sternchen gekennzeichnet. Wir erhalten für einen Kauf über unseren Link eine kleine Provision und können so die kostenlos nutzbare Webseite teilweise mit diesen Einnahmen finanzieren. Für den User entstehen hierbei keine Kosten.




August 13, 2020 at 11:23PM
https://ift.tt/3iEZnsi

Fertigung: Der Chiplet-Ansatz von AMD und Intel soll Standard werden - PC Games Hardware

https://ift.tt/2Bt7Hvq
AMD

No comments:

Post a Comment